Das Wort „Cheaten“ hat normalerweise einen schlechten Beigeschmack, soll aber angeblich als eine Art Brücke zu einer gesunden Ernährung fungieren. Viele Menschen, die sich bei einer Diät an harte Regeln halten, schwören auf den Tag, an dem sie die Regeln brechen dürfen. Es ist mit dem Wochenende in der Arbeitswelt zu vergleichen, auf das man die ganze Woche hinarbeitet. Und wenn es dann endlich da ist, lässt man die Sau raus.
Diese Methode hat wie die meisten Diäten leider oft keinen nachhaltigen Erfolg. Aus gesundheitlicher und psychologischer Sicht ist diese Vorgehensweise alles andere als empfohlen und entspricht nicht der Philosophy einer nachhaltigen Ernährungsumstellung. Ich bin mir sicher, dass es Menschen gibt, die ihre Ziele mit einem Cheat Day erreichen. Grundsätzlich kann ich dies aber nicht empfehlen. Ich gebe dir in diesem Blog-Beitrag ein paar Hintergrundinformationen, damit du selbst entscheiden kannst ob du zukünftig gerne „cheaten“ möchtest.
1. Was passiert psychologisch in der Verbotsphase und an einem leckeren „Cheat-Day“?
Nehmen wir mal an, dass du über einen gewissen Zeitraum deinem Körper die Aufnahme von gewissen Nahrungsmitteln verboten hast. Für den Körper hatten diese nun verbotenen Nahrungsmittel zur täglichen Basis-Ernährung gehört. Dein Körper gewöhnt sich an die von dir gewählte Ernährung und verlangt nach dieser, ob gesund oder ungesund. Das sind die von dir erstellten Automatismen. Wenn du also diesen Tag X des „Cheatens“ immer noch heiß und innig ersehnst, dann haben dein Körper und dein Gedächtnis sich noch nicht an etwas Neues gewöhnt.
An dem „Cheat-Day“ bekommt dein Körper endlich das, was er als gut für dich abgespeichert hat. An diesem Tag bietest du ihm sogar eine große Menge an. Dein Körper wird diese Gelegenheit nutzen und wird möglichst viel als Fettpölsterchen für schlechte Zeiten speichern. Dein Gedächtnis hat nämlich inzwischen verstanden, dass die nächste Verbotsperiode bald wiederkommen wird. Der übliche Kampf und das Fragen nach den „Cheat-Produkten“ geht also jede Woche von neuem los. Dein Gedächtnis hat keine Chance zu verstehen, was du mit den Verboten und dem „Cheaten“ erreichen möchtest. Man quält sich jedes mal durch die Verbotsperiode für den einen Tag Genuss.
2. Verbote sind da um gebrochen zu werden!
Jeder kennt Situationen, in denen es einen juckt, eine Regel zu brechen. Schon als Kind hatte man großes Interesse an Dingen, die man nicht darf. Der Kopf funktioniert in der Hinsicht sehr simpel und durch Automatismen. Ein klares Verbot löst oftmals eine Gegenreaktion aus. Verbietet man einem Kind ganz eindeutig, dass es keine Schokolade essen darf, ist das Verlangen dadurch nicht gebremst. Das Kind wird versuchen andere Wege zur Schokolade zu finden. Ist der Weg gefunden, dann wird das Kind die größtmögliche Ausbeute mitnehmen, weil es ja nicht weiß, wann sich die nächste Möglichkeit ergibt. Das ist vergleichbar mit deiner „Cheat-Variante“. Am Ende übersteigt der „Cheat-Day“ evtl. sogar die Kalorien, die du über die Woche verteilt eingespart hast.
Dir jeden Tag nur eine kleine Menge zu gönnen, ist meiner Meinung nach die bessere Variante. Es ist kein Verbot. Sondern dein Gedächtnis lernt langsam, dass es davon ab jetzt weniger gibt. Alternativ könntest du deinem Körper auch einen gesünderen leckeren Ersatz anbieten. Früchte bieten sich hier an. Es liegt also an dir dein Gedächtnis umzuschulen.
3. Wie erreiche ich eine nachhaltige Ernährungsumstellung und –anpassung?
Die Umschulung deines Gedächtnisses durch eine Ernährungsanpassung ist ein individuell unterschiedlicher Prozess. Ein Ernährungsexperte kann dein Essverhalten analysieren, um spezifisch für dich eine Umstellung festzulegen. Es ist ein langsamer Prozess, bei dem sich der Betroffene in kleinen Schritten an eine gesunde Ernährung gewöhnt. Sobald du deinem Gedächtnis und deinem Körper die neue Ernährungsweise beigebracht hast, wird das der neue Automatismus. Dieser Automatismus wird dann automatisch nach den gesunden Nahrungsmitteln verlangen. Glückwunsch. Dann hast du‘s geschafft. Du kannst nun jeden Tag deine Mahlzeiten genießen ohne verzichten zu müssen.
Gerne unterstütze ich dich darin, andere Alternativen zu Diäten und Cheat-Days zu finden. Mit einer Analyse und Ernährungsberatung in Friedrichshafen oder auch online ortsunabhängig, starten wir eine Reise ohne „Cheat-Days“ und ohne den täglichen Kampf gegen deinen Körper. Lese gerne dazu auch meinen Blog „Diäten nur als Businessmodell?“ oder durchstöbere meine Website für mehr Informationen.
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